Triton, der
Meeresgott, den wir zärtlich "Jröne Jong" nennen, wehrt sich erschrocken
gegen ein aus der Tiefe auftauchendes Flusspferd, dass ihm sein Essen stehlen
will. Die Düsseldorfer fühlen sich wie Triton. Man will ihnen das schöne Haus
neben dem Springbrunnen stehlen und privaten Investoren zuschanzen.
Kurfürst Carl
Theodor hatte es angeordnet. Sein Architekt Nicolas de Pigage hatte es gebaut. Caspar
Anton Huschberger hatte es nach den Zerstörungen durch die Franzosen 1804
wieder aufgebaut. Adolph von Vagedes arbeitete daran. Die modernen
Gartenschöpfer Friedrich Hillebrecht (Ostpark / Volksgarten) und Walter von
Engelhardt (Kö / Kugelspielerin) halfen mit. Der größte unter ihnen Maximilian
Friedrich Weyhe wohnte in diesem Haus, zumindest eine Zeit lang. Die größten
Theatermacher der Stadt Leberecht Immermann, Louise Dumont und Gustaf Gründgens
machten es mit ihren Denkmälern zum Theatermuseum.
Das Portal zum Himmel
Das
Hofgärtnerhaus war der Eingang zum Hofgarten, mit eisernem Gitter
abgeschlossenem, dahinter die viel besungenen heiligen Felder (Champs Elysées) von
Düsseldorf, also ein Ort, von wo es direkt in den Himmel geht. Goethe und Heine
weilten weiland an dieser Stelle und sind heute gewissermaßen im „Himmel der
Literatur“.
Hier vor der
westlich gelegenen Stadtmauer befand sich einst der Gemüsegarten von Wilhelm dem
Reichen, später der Hopfengarten von Jan Wellem. Hier entsteht ab 1769 der
Hofgarten, der erste öffentliche Park Deutschlands, zur „Lust der
Einwohnerschaft“, noch früher als der "Englische Garten" in München.
Mit Blasmusik und Gegröle
Schon einmal
wurde das Haus des Hofgärtners entweiht, denn der Gärtner-Familie war es erlaubt,
"Refraichments" zu reichen. Diese Erfrischungen scheinen jedoch
ziemlich viel Alkohol enthalten zu haben, denn nach vierjährigem Aufenthalt in
der Dienstwohnung des Hofgärtnerhauses gab der Gartenbaumeister Maximilian Weyhe
im Jahre 1808 entnervt auf und zog in die Jacobistraße, weil der Lärm der
Gastronomie im Untergeschoss, verbunden mit lauter Blasmusik nicht zu ertragen
war.
Der Garten der Götter
Am Anfang gab
es um das Gärtnerhaus einen eigenen kleinen Garten voller Gestalten der
Götterwelt. Zwei ragten hervor und ergötzten die Düsseldorfer Gesellschaft bei
ihren Spaziergängen über die "Pempelforter Promenade": das sonderbare
Paar Herkules und Omphale.
Herkules, der
stärkste Held der Antike war in blinder Liebe zu Omphale zum Narren geworden:
in Frauenkleidern erschlafft, half er beim Wolle weben und Stricken.
Unser OB Thomas
Geisel, der „Herkules von Düsseldorf“, wird sicherlich von anderen Qualen gepeinigt.
Aber auch er muss aufpassen, dass er nicht zum Narren wird und dabei das
Wichtigste verliert: das Vertrauen und die Zuneigung seiner Bürger.
Autor:
Dieter Jaeger Redaktion: Bruno Reble
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