Na, so etwas: Menschen gehen durch ein grünes Tal zum Schauspielhaus. Fische springen über die Düsseltreppe im Kögraben und der neue Jan Wellem heißt Joachim Erwin. Menschen – Tiere - Sensationen, so könnte es heißen.
Der Gründgensplatz
schien verloren, trostlos, im Abseits. Da halfen auch keine Weihnachtsmärkte. Doch
Stararchitekt Christoph Ingenhoven, der vor 12 Jahren den Begriff Köbogen
erfand, darf seine neue Idee nun Köbogen II nennen, obwohl es diesmal nichts
mehr mit der Kö zu tun hat.
Die Düssel staute
sich seit Urzeiten zum Mühlenweiher, der so genannten "Landskrone"
vor der Mühle am Grabbeplatz. Die gewaltige Festungsmauer war deswegen hier
ganz schmal.
Nach dem Mauerfall
Nach dem Fall der
Mauer 1801 legt Hofbaumeister Kaspar Anton Huschberger von diesem Weiher aus
einen gebogenen Kanal zur Kanalstraße, die später Königsallee heißen wird… das
ist der Beginn des Köbogens.
Die Zollbrücke
über diesen Kanal nennt er "Elberfelder Barriere". Die
Elberfelderstraße führt allerdings in eine Sackgasse, ein Schildbürgerstreich
der Festungsbauer. Man macht daraus schließlich einen Viehmarkt. Das klingt
nicht besonders verheißungsvoll, aber dann…!
1806 wird in das
Gartengelände hinter dem Viehmarkt die erste Düsseldorfer Loge gegründet, die "Johannisloge
zum heiligen Joachim im Orient". Der "Orient" war ein besonderer
Raum der Meditation "ex oriente lux". Die Freimaurer waren Aufklärer.
1830 baut der
gewiefte Vagedes-Schüler Schnitzler neben der Loge (zu Ehren seines Gönners
Prinz Friedrich) das Friedrichsbad, eine unerhört moderne Wellnessanlage.
La crème de la crème
Mittlerweile war
die Elberfelder Straße zur exquisiten Wohn- und Einkaufsstraße geworden, die
Hofgartenstraße (direkt am Wasser) wird die vornehmste Straße der ganzen Stadt.
Auf die
Elberfelderstr. kommen die Denkmäler für Cornelius und Schadow. Die Plätze
heißen demzufolge Corneliusplatz und Schadowplatz.
Die Wiesen der
Düssel, die zur Bleiche dienten, werden zur Bleichstraße mit dem Ibachsaal, Düsseldorfs
Kleinod der Kammermusik. Das Viertel ist zum kulturellen Herzstück der Stadt
geworden.
In die
Ruinenlandschaft nach dem Krieg zwei Paukenschläge: Dreischeiben- und
Schauspielhaus; jetzt mit dem Köbogen der dritte Paukenschlag.
Um Kö I mit Kö II
zu verbinden, sollte man vielleicht die Düssel von der sogenannten „Seufzerallee“
zum „Ingenhoven Tal“ umleiten. Ein Tal braucht einen Fluss und die Fische
springen dann als Schauspiel vor dem Schauspielhaus.
Autor:
Dieter Jaeger Redaktion: Bruno
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