Düsseldorf ist um eine Attraktion ärmer, die Affen sind weg und mit ihnen die drei Affenrestaurants im Hochhaus GAP 15 am Graf Adolf Platz. Die "Monkey's GmbH & Co. KG" und weitere Firmen des Kunstberaters Helge Achenbach haben am 7.AUG 2014 einen Insolvenz-Antrag gestellt.
Abgesehen von der verkehrten Geographie (Monkey West lag
im Norden, Monkey Süd im Osten und Monkey East im Westen) konnte man hier
vorzüglich speisen.
Ich empfahl immer den Ost-Affen, obwohl die Toiletten gewöhnungsbedürftig
waren. Man saß hinter Glastüren. „Asiatischer Scherz“ dachte ich; das Glas war
eingemilcht. Aber wohlfühlen ist etwas anderes, denn man konnte immer sehen,
dass da einer auf dem Topf saß.
Das ist nun alles vorbei
Der Mann, der die Affen besorgt hatte, sitzt im
Gefängnis. Er war ein umtriebiger Mann, hatte Monkey‘s Island geschaffen, hatte
den großen Frank O. Gehry an den Rhein geholt, hatte die Immendorfschen Affen und
jede Menge obskure Kunst beschafft, wie der legendäre Cornelius Gurlitt, der auch aus
Düsseldorf kam und hier im Mai 2014 begraben wurde.
2001 war Monkey‘s Island die Sensation. Besucher kamen
von weit her, um die Affen zu sehen. Man musste 4.50 € Eintritt zahlen, um die
Insel betreten zu dürfen. Holzstege a la Sylt-Sansibar führten durch Sanddünen,
in denen wohlgeformte Damen in Strandkörben lagen. Babys schrien und bauten
Burgen im Sand, der Kaffee kostete noch mal 4.50 €.
Als das schreckliche Hyatt Hotel (Frühstück 35,- €) die
Insel vernichtete, trauerte Düsseldorf. Dann kam der Trost: die Monkey-Restaurants.
Jetzt müssen wir wieder getröstet werden
Autor:
Dieter Jaeger Redaktion: Bruno
Reble ©
geschichtswerkstatt-duesseldorf.de
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