Nein, nicht der Clown ist gemeint, sondern das Bauprojekt in der Passage zwischen Neusser- und Moselstraße. Hier entsteht ein riesiger Gebäudekomplex mit luxuriösen Eigentumswohnungen, Tief-Garagen, Garten, Turm. Geplant ist eine Verbindung, die direkt auf das Parlamentsgebäude am Rhein führt.
Das Mannesmann-Parkhaus „muss fott“
Einziger Schönheitsfleck in der stilvollen Perspektive:
das hässliche Parkhaus, eine Bausünde aus den sechziger Jahren. Schon lange
wollte man es abreißen. Jetzt ist der Weg wohl frei für die Abrissbirne.
Früher kein schöner Ort
Zwischen der uralten Neusser Straße und dem
Rheinufer, heute Stromstraße, verliefen früher die Gleise, die eine Verbindung
herstellten zwischen Düsseldorf und Neuss; genaugenommen ab 1870 mit dem Bau
der Hammer Eisenbahnbrücke durch die Bergisch-Märkische
Eisenbahn. Der Hauptbahnhof dieser Gesellschaft stand damals am benachbarten Graf-Adolf-Platz.
Zwischen der Bahn und der Moselstraße (früher Hubertusgasse)
gab es zunächst die Dampfsägemühle von Wilhelm Wiens, dann seit 1880 die
Irrenanstalt; heute – einen Steinwurf entfernt - die Zellen des
Polizeipräsidiums; wahrlich kein gemütlicher Ort.
Das Tor zur Glückseligkeit
Das Projekt NEMO erinnert an einen alten
Durchgangsweg von der Neusserstr 27 zur Moselstraße. Carl Reissdorf betrieb
hier in den 30iger, 40iger Jahren eine Tankstelle. Er selbst fuhr als einer der
ersten auf einer Harley Davidson stolz durch die Stadt. 1945 erlebte seine Tochter Ernie in diesem sogenannten „Torweg“ das Kriegsende.
Originalton Ernie Klaassen: „Durch unseren Torweg konnte man direkt zum Berger
Hafen durchlaufen. Eines Tages hieß es, im Hafen gäbe es was zu essen. Da haben
wir die Schiffe regelrecht geplündert. Unter Lebensgefahr, die Amis schossen
vom Oberkasseler Ufer aus, sind wir mit der alten Zinkbadewanne rüber; Wein und
Sekt rein und dann schnell zurück; 2.00 Uhr nachts; runter in den Keller, haben
wir uns ein bisschen Freud‘ gemacht.“
Autor: Dieter Jaeger Redaktion: Bruno Reble ©
geschichtswerkstatt-duesseldorf.de
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