Am 16.JAN 2020
feierte das Düsseldorfer Schauspielhaus mit einem pompösen Festakt sein 50-jähriges
Jubiläum. Schon zuvor gut hundert Jahre lang (etwa ab 1840) galt das Viertel um
das heutige Schauspielhaus als das vornehmste Viertel von ganz Düsseldorf.
In der Goltsteinstraße lebten damals über 25 Maler und Bildhauer der weltberühmten Düsseldorfer Malerschule; darunter solche Fürsten wie Achenbach, Vautier, Bendemann, Rocholl, Sohn, Arnz, Rethel und Wittig. Ferner wohnten hier OB Ludwig Hammers, Maximilian Weyhe, Ferdinand Heye, diverse hohe Militärs und jede Menge Unternehmer und Bankdirektoren.
In der Hofgartenstraße (am heutigen Köbogen-Tunnel) residierten im ersten Haus: Graf von der Groeben, Kommandeur der 14. Division unter Prinz Friedrich von Preußen; im letzten Haus: der Hofmarschall des Prinzen Graf Pritzelwitz, ferner das Palais von Bankier Trinkaus, die Villen der Unternehmer Franz Haniel und Heinrich Lueg. In der Bleichstraße schließlich logierten der Direktor der Kunstakademie Friedrich Wilhelm von Schadow, der Landschaftsmaler und Professor Andreas Achenbach, sowie der Komponist und Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy.
Parallel zur Hofgartenstraße lag die ehemalige Victoriastraße (vormals Logengasse). Sie war seit 1806 der Treffpunkt der Joachimsloge (benannt nach dem Schwager Napoleons Joachim Murat) und avancierte zu einem der ersten Häuser in diesem Viertel.
In der Goltsteinstraße lebten damals über 25 Maler und Bildhauer der weltberühmten Düsseldorfer Malerschule; darunter solche Fürsten wie Achenbach, Vautier, Bendemann, Rocholl, Sohn, Arnz, Rethel und Wittig. Ferner wohnten hier OB Ludwig Hammers, Maximilian Weyhe, Ferdinand Heye, diverse hohe Militärs und jede Menge Unternehmer und Bankdirektoren.
In der Hofgartenstraße (am heutigen Köbogen-Tunnel) residierten im ersten Haus: Graf von der Groeben, Kommandeur der 14. Division unter Prinz Friedrich von Preußen; im letzten Haus: der Hofmarschall des Prinzen Graf Pritzelwitz, ferner das Palais von Bankier Trinkaus, die Villen der Unternehmer Franz Haniel und Heinrich Lueg. In der Bleichstraße schließlich logierten der Direktor der Kunstakademie Friedrich Wilhelm von Schadow, der Landschaftsmaler und Professor Andreas Achenbach, sowie der Komponist und Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy.
Parallel zur Hofgartenstraße lag die ehemalige Victoriastraße (vormals Logengasse). Sie war seit 1806 der Treffpunkt der Joachimsloge (benannt nach dem Schwager Napoleons Joachim Murat) und avancierte zu einem der ersten Häuser in diesem Viertel.
Die erste Sauna von Düsseldorf
1831 - mit
großem TamTam der Düsseldorfer Kulturwelt - entstand das Friedrichsbad in der
Goltsteinstraße 1 (da hieß sie noch gar nicht so und die Zählung war eine
andere). Gebaut hatte das Bad der Bauunternehmer und Architekt Anton
Schnitzler, ein Schüler von Vagedes. Er legte es neben die Hofgartenstr 1,
wo das ebenfalls von ihm gebaute Haus des Grafen von der Groeben stand.
Von hier entstand nach Osten parallel zur kanalisierten Düssel eine neue Straße (nach Goltstein benannt), die zweigeteilt war. Der östliche Teil (ab Bleichstr) ging dicht bis an die Düssel, der westliche Teil ließ bis heute einen Gartenstreifen zwischen sich und der Düssel (heute hinter dem Schauspielhaus).
Die westliche Goltsteinstraße
wurde 1970 zur August Thyssen-Straße, die im rechten Winkel nach Süden die alte
Victoriastr ablöste. Sie wird sehr bald "Ingenhofental" heißen.
Das heutige Dreischeibenhaus ist das alte
Friedrichsbad. Dahinter, östlich der alten Victoriastraße entstand 1960 das
SCHAUSPIELHAUS auf den Trümmergrundstücken der Goltsteinstraße 2-10.
Frisch, fromm, fröhlich, frei
In diesem
Viertel gab es auch Vergnügungen der nicht so hochgestellten Klasse, z.B. Konditoreien
mit Tanz und es gab den allmählich heranwachsenden Sport, eine englische
Geschichte, als Turnsport zunächst den höheren Klassen vorbehalten. Dann aber
erkannte man im preußischen Düsseldorf den militärischen Nutzen und so wurde die Leibesertüchtigung für
alle verordnet.
1820 hatte Berlin noch Gymnasiasten von Turnvater Jahn als Vorturner nach Düsseldorf geschickt. Ein öffentlicher Turnplatz lag im neuen Hofgarten an der Kaiserstraße.
1820 hatte Berlin noch Gymnasiasten von Turnvater Jahn als Vorturner nach Düsseldorf geschickt. Ein öffentlicher Turnplatz lag im neuen Hofgarten an der Kaiserstraße.
Und der Haifisch hatte Zähne…
Die Grundstücke
der Logengasse gehörten dem Immobilienhai Hüllstrung. Er besaß ganze Straßenzüge
am Wehrhahn. Eine Gasse hieß zeitweilig sogar "Hüllstrunggasse". Gut,
dass der aggressive Judenhasser wieder aus dem Straßenverzeichnis entfernt wurde.
Es klingt wie eine Ironie der Geschichte: Er, Hüllstrung, der provokante
Antisemit wurde auf seinem Terrain ersetzt durch zwei Literaten mit jüdischen
Wurzeln: Ludwig Börne und Heinrich Heine.
Gezänk zwischen Bäckern
Die
Hüllstrunggasse führte zum Friedrichsbad und zum Groebenpalast, aber sie führte
auch zum Café des Konditors Hansen. Hansen besaß
einen Garten am Ende der Hüllstrunggasse (Logenstraße) östlich des
Friedrichbades. Sein Rivale, der Hofkonditor Becker besaß den größeren Garten
am Flinger Steinweg (später: Tonhalle).
Hansen gehörte
auch ein Café im benachbarten Hofgärtnerhaus. Becker, später Geisler, besaß
sein Café auf dem berühmten Ananasberg im Hofgarten. Nur einige hundert Meter
voneinander entfernt, bekriegten sich nun beide mit lauter Blasmusik. Gartenmeister
Maximilian Weyhe, der eine Zeitlang im Hofgärtnerhaus wohnte, suchte entnervt
das Weite.
Wie kommen nun die armen Pänz vom „Klompe-Gymnasium“ in dieses vornehme Viertel?
Um 1870 wurde die
"Städtische Turnhalle" in den Hof zwischen Goltstein- und
Schadowstraße gesetzt. Für die Volksschüler aus der Lambertusschule
(scherzhaft „Klompe-Gymnasium“) war das ein langer Weg. Denn sie mussten von
ihrer Schule auf der Lambertusgasse (später Lambertusstraße) bis zur Turnhalle laufen.
Lederschuhe für arme Kinder gab es damals noch nicht. Und so knallten ihre Holzschuhe
(Klompe) auf das Pflaster der Schadowstraße. Es war eine sonderliche Musik.
Vielleicht sangen sie auch eins ihrer Lieder. Das folgende Lied entstand vielleicht später.
Der Text ist auch eher etwas für ältere Jonges.
"Mir sin alles Düsseldorfer Jonge
wer wat will, der soll nur komme.
Knüppel in dä Täsch, Schabau in dä Fläsch,
und wenn wir keinen Knüppel hann,
dann haun mer mit dä Fläsch."
Autor: Dieter Jaeger / Redaktion: Bruno Reble / © Geschichtswerkstatt
Düsseldorf 2020 / Hyperlinks: wikipedia
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